Warum gendergerechte Sprache? Chancen und Herausforderungen eines geschlechter-inklusiven Sprachgebrauchs
Gendergerechte Sprache ist ein Thema, das sowohl unter (Sozio-) Linguist*innen als auch und Lai*innen ausführlich diskutiert wird.
Im Deutschen bezieht sich der Begriff „Geschlecht“ auf (biologisches/„natürliches“) Geschlecht (Sexus), Geschlechterrollen und -identitäten (Gender) sowie grammatisches Geschlecht (Genus). Eine der Kernfragen ist, wie diese Facetten von Geschlecht miteinander verbunden sind und welche Implikationen sich daraus für die Verwendung einer geschlechtergerechten Sprache ableiten lassen.
Basierend auf einer Diskursanalyse akademischer, „öffentlicher“ und Laienmeinungen, mit Fokus auf betriebswirtschaftliche Kontexte, skizziert der Vortrag zentrale Argumente für und gegen eine geschlechtergerechte Sprache und erläutert die theoretischen und praktischen Herausforderungen.
Universitäten spielen in diesem Diskurs eine entscheidende Rolle, weil sie Forschungsperspektiven mit alltäglichem Sprachgebrauch verbinden und als Vorbilder für die Gesellschaft fungieren. Darüber hinaus können Wirtschaftsuniversitäten ein Verständnis für die Sichtweisen und Denkweisen potenzieller zukünftiger Führungskräfte und Entscheidungsträger*innen vermitteln. Daher analysiert dieser Vortrag auch quantitative und qualitative Daten aus drei an der Wirtschaftsuniversität Wien durchgeführten Umfragen mit insgesamt 1.915 Teilnehmenden (Studierende und Beschäftigte), um unterschiedliche Positionen zu identifizieren und aktuelle konkurrierende Diskurse im Bereich Gender zu beleuchten. Abschließend werden Maßnahmen diskutiert, die das Bewusstsein für die Thematik erhöhen und dadurch zu mehr Geschlechtergerechtigkeit beitragen können.
Christoph Oscar Hofbauer ist Lehrbeauftragter für »Geschlecht und Sprache« an der Wirtschaftsuniversität Wien. Neben seiner selbstständigen Tätigkeit im Kommunikations- und Marketingbereich beschäftigt sich der Betriebswirt und Soziologe wissenschaftlich mit den Themenfeldern Kommunikation, Medien und Gender & Diversity.